Priska Seisenbacher:
Im Pamir – Leben in einer entlegenen Welt
Afghanistan | China | Kirgistan | Pakistan | Tadschikistan
Wüst sind die Landschaften, willkürlich die Landesgrenzen im Pamir. Priska Seisenbacher bereist das Hochgebirge grenzübergreifend. Auch in den Karakorum bricht sie auf. Sie erzählt von Menschen, die ihren Alltag in dieser harschen Gegend meistern, aber auch von ihren persönlichen Grenzerfahrungen.
Während sich die junge Manizha in Tadschikistan auf ihr Studium freut und gemeinsam mit ihrer Mutter ein Gästehaus bei der Heilquelle Bibi Fatima betreibt, ist der Handlungsspielraum der afghanischen Kirgisinnen wesentlich geringer: Arrangierte Ehen, eine hohe Kindersterblichkeit und harte körperliche Arbeit gehören zum Leben in den entlegenen Jurtensiedlungen in Afghanistan. Es sind Lebenswelten, die eng mit der Kultur und Geschichte der Region verflochten sind.
In ihrem Vortrag berichtet Priska Seisenbacher von ihren Reisen in vollen Sammelbussen zu Grenzübergängen auf über 4.000 Meter Höhe und von wochenlangen Touren auf Pferden, um in entlegene kirgisische Siedlungen in Afghanistan zu gelangen. Sie legt Wert auf kulturelle und historische Zusammenhänge, erzählt von den sozialen Auswirkungen nationaler Grenzziehungen und wie das Ismailitentum, eine schiitische Glaubensrichtung im Islam, Frauen und Männern zu größerer Freiheit verhilft. So ist es kein Zufall, dass sie ausgerechnet im harschen Hochgebirge auf Frauen trifft, die studieren, öffentlich Fußball spielen und bezahlter Erwerbstätigkeit nachgehen.
Ein außergewöhnlicher Vortrag mit atemberaubenden Eindrücken vom Leben in einer weitgehend unbekannten Region.
Do, 09.01.2025 – 19:30 Uhr
Bürgerhaus am Seepark
Gerhart-Hauptmann-Straße 1
79110 Freiburg im Breisgau
Tickets ab 17.45 €
„Wer zu zweit oder in einer Gruppe reist, bleibt auch in einer fremden Welt immer in einer Komfortzone. Allein kann man sich mehr Raum für Begegnung schaffen.“
Priska SeisenbacherPriska Seisenbacher
Priska Seisenbacher, 1990 geboren, lebt in Wien. Seit über zehn Jahren bereist die mehrfach ausgezeichnete Autorin und Fotografin insbesondere Afghanistan, Iran, Kirgistan, Pakistan und Tadschikistan.
Mit 21 Jahren betrat sie das erste Mal außereuropäischen Boden und reiste nach Indien, später in den Iran. Ihr Interesse für den persischen Kulturraum und das Hochgebirge führte sie schließlich in den Pamir, 2019 das erste Mal auch alleine. Nie zuvor war sie so nah am Leben dort, keine Reise war je so intensiv.
Sie will Regionen mit ihren Widersprüchen und Konflikten kennenlernen, aber auch ihre Schönheit erfahren. Vor allem die Frauen vor Ort helfen ihr dabei, diese stellt Seisenbacher in den Vordergrund. Ihre Reportagen erscheinen unter anderem in GEO und Terra Mater. Auf ihr bei Reisedepeschen veröffentlichtes Buch „Im Pamir“ folgte 2023 bei National Geographic „Die Frauen im Karakorum“.